Handy personalisieren für Anfänger: Hintergrund selbst basteln

Wer sein Handy liebt, der verschönert es. Oder so.

Natürlich kann man bei Jamba und Co. schicke Hintergründe herunterladen für sein Handy. Allerdings hat dann unter Umständen ein Abo an der Backe, dass auf eine Stop-SMS nicht reagiert, so wie es meiner Schwester passiert ist.

Um so etwas zu vermeiden kann man sich mit ganz einfachen Mitteln ein Ton-in-Ton-Hintergrundbild selbst basteln. Ich erkläre das mal am Beispiel der Handys „Nokia 7210 Supernova“ und „Nokia 5310 Xpress Music“. Die Bilder werde ich mit Gimp unter Linux erstellen.

Der Trick bei Ton-In-Ton-Bildern ist, dass das Bild ganz einfach eine andere Farbe bekommen kann, ohne dass das Bild verwurstet aussieht.

1. Informationen über das Handy

Zuerst einmal braucht man Informationen darüber, welche Display-Auflösung mein Handy (oder das, für dass man das Bild macht) hat. Informationen findet man unter Umständen auf der Seite des Herstellers oder im Handbuch. Einfacher geht es meiner Meinung nach mit der heise mobil Handygalerie, in der sich jedes erdenkliche Gerät der letzten Jahre findet, teilweise auch noch unveröffentlichte.

Wir schauen uns das Nokia 7210 Supernova an, gerade neu auf dem Markt. Die Auflösung des Displays beträgt 240×260 Pixel steht in den „erweiterten Daten“. Die Farbtiefe ist nicht so wichtig, sofern sie nicht gerade 256 Farben beträgt. Die Nokiahandys haben 262.144 Farben, das reicht völlig aus, um ein schickes Bild anzuzeigen. Generell gilt: Hat das Handy eine Kamera, zeigt es auch genug Farben an.

2. Bring up the Gimp

Zuerst einmal startet man Gimp. Ich benutze Gimp 2.6.1, mit 2.4.x und anderen Versionen von GIMP funktioniert das aber prinzipiell genauso. Ich lege eine neue Datei an (Datei » Neu). Die Maße sind Breite: 240, Höhe 320 Pixel.

Für die oben gezeigten Bilder habe ich bei Hawksmont die Floral Brushes, die Heart Brushes und die Butterflie-Brushes für Gimp heruntergeladen und installiert.

Zuerst wird eine neue transparente Ebene erstellt, in diese füge ich einen Farbverlauf schwarz-weiss bzw. grau-weiss ein. Die Pinsel werden mit verschiedenen Grautönen und je nach Geschmack mit dem Multiplizieren oder Überlagen etc. Modus in einer zusätzlichen neuen, transparenten Ebene erzeugt.

Davon kann man auch noch eine oder andere zusätzliche Ebene anlegen. Man sollte die Sachen allerdings in Grautönen halten. Die Ebenen können auch einen anderen Modus haben, so sind vielfältige Variationen möglich.

Hat man das Bild so, wie man es haben möchte, fügt man eine Ebene ganz oben ein, stellt den Ebenenmodus auf Farbe. Nun füllt man die Ebene mit dem Fülltool mit einer Farbe seiner Wahl. Das Ergebnis könnte so aussehen:

Um die Farbe eines Hintergrunds z.B. auf Grün zu wechseln, muss nur die oberste Ebene grün gefärbt werden. Da wir das Bild als Graustufen im Untergrund haben, wird es mit jeder Farbe harmonisch aussehen. Sollte man den Hintergrund in verschiedenen Farben auf dem Handy haben wollen, müssen die nächsten beiden Schritte jeweils einmal für jede Farbe ausgeführt werden.

3. Speichern und für das Handy vorbereiten

Jetzt sollte das Bild als GIMP-Datei gespeichert werden. Dazu klickt man auf Datei » Speichern und gibt den Namen als „Handyhintergrund.xcf“ an. Das speichert das Bild inklusive der Ebenen ab. Dieses Bild kann man so allerdings nicht auf dem Handy verwenden. Deswegen klicken wir auf „Datei » Kopie speichern“ und geben den Dateinamen wie folgt an: „Handyhintergrund_rot.png„. Das „PNG“ ist wichtig, es sorgt dafür, dass das Bild exportiert werden muss, was GIMP auch sofort anmerkt. Sichergehen sollte man, dass die Option „Sichtbare Ebenen vereinen“ angewählt ist und dann auf Exportieren klicken.

Den nächsten Dialog kann man getrost ignorieren und einfach auf „Speichern“ klicken.

So sieht das Ergebnis dann aus:

4. Das Bild auf das Handy speichern

Hier gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, sowohl unter Linux als auch unter Windows.

  • Per Email an das Handy (MMS)
  • Irgendwo hoch- und mit dem Handy herunterladen
  • Unter Windows mit der dem Handy beilegten Software auf das Handy spielen
  • Per USB-Datenspeichermodus auf das Handy bzw. dessen Speicherkarte kopieren
  • Per Bluetooth vom PC ans Handy schicken
  • Auf eine MicroSD-Karte kopieren und die in das Handy schieben

Ich habe die Bilder per Bluetooth gesendet, das geht bei Nokia Handies schneller als per USB.

Hier nochmal das GIMP-File zum herunterladen und angucken und selbstprobieren.

[poll id=“2″]

Nachtrag:

Im übrigen ist sowas auch mit Photoshop, Inkscape, Paint Shop Pro, Corel und sogar MS-Paint (und vielen anderen Grafikprogrammen) möglich (vermutlich aber nicht mit dem GIMP-Brushes). Und natürlich auch unter Windows, Mac, Unix (vermutlich) und anderen Betriebsystemen. Das GIMP/Linux-Beispiel bezieht hier nur spezifisch auf mein Setup. Davon abgesehen steht es natürlich jedem frei, das Vorgehen nach eigenem Ermessen anzupassen.

14 Antworten auf „Handy personalisieren für Anfänger: Hintergrund selbst basteln“

  1. @nufunk: Vielleicht solltest Du den ganzen Post lesen. Sowohl meinen, als auch den verlinkten bei Hawksmont:

    I assure you that there are NO TROJANS in brushes files (if there are – they are not original files, so please report that fact to us as soon as possible!!!)

    Und da ich (wie ich oben erwähnt hatte) ein Linux-System habe, ist das mit den Trojanern sowieso etwas problematischer. :) Für den Trojaner.

    Davon abgesehen überprüfe ich meine Downloads. Aber trotzdem danke für die Warnung!

  2. @cithrix: Bitte gern geschehen. Welches hast Du denn genommen? (Die Inhalte stehen ja unter CC-BY-NC-SA Lizenz, also ist das völlig in Ordnung, solange Du die Leute, die nach dem BG fragen, zu mir schickst :-)

    Aber es freut mich natürlich sowas zu hören.

  3. Natürlich werde ich die Leute zu dir schicken. Ich habe das Blaue genommen. Sieht auf meinem schwarzen Handy echt gut aus.
    Ich habe noch nie mit Brushes gearbeitet. Kenne mich damit also nicht aus. Wenn ich dann mal etwas Zeit habe, werde ich mich aber auch noch an einem Eigenem versuchen.

  4. Man schieße bei vorhandener Kamera beispielsweise Freundin, Sonnenuntergang oder seine Fesplatte oder sowas :)

    Wenn man sich dabei Mühe gibt kommen da meist super Hintergrundbilder raus.

    1. Vielleicht hat nicht jeder so wie ich, eine Freundin, einen Sonnenuntergang oder eine Festplatte? ;-)

      Aber im Ernst: Ich habe gerne schöne, klare „flächige“ Hintergrundbilder, die nicht stören. Fotos haben meist die unangenehme Eigenschaft, den Text teilweise unleserlich zu machen. Und ein schönes selbstge“bastel“tes Hintergrundbild hat ja auch was für sich, oder nicht?

  5. > Ich benutze Gimp 2.5, mit 2.6 funktioniert das prinzipiell genauso.

    Gimp 2.4 meinst du wohl. 2.5 ist die Entwicklerversion die zu 2.6 geführt hat. ;)

Kommentare sind geschlossen.