Wenn’s ans Geld geht – Spaßkasse!

Spaßkasse

Da flattert mir die Tage doch tatsächlich ein Schreiben der Sparkasse ins Haus. Ich bin seit ca. 20 Jahren Sparkassenkunde. Seit dem Schreiben bin ich Sparkassen-Kunde im Futur II. Ich hatte damals bei der Sparkasse ein Starter-Konto abgeschlossen, das für Menschen unter 30 kostenlos ist.

Das wurde in der Zwischenzeit geändert und gilt nur noch für Menschen unter 30 die Zivi, Student oder Azubi sind. Darüber hinaus teilt mir der Brief mit, dass ich, wenn ich nicht wiederspreche, den im Unterhalt teuersten Kontotyp zugeteilt bekomme, der mich monatlich 7,50€ kosten soll.

Hier schießt die Sparkasse meines Erachtens dann doch deutlich über ihren Geschäftszweck hinaus:

Eine Sparkasse ist ein Kreditinstitut. Sparkassen haben die Aufgabe, der Bevölkerung Möglichkeiten zur sicheren und verzinslichen Geldanlage zu bieten und die örtlichen Kreditbedürfnisse zu befriedigen. Die Erzielung von Gewinnen ist hierbei nicht der Hauptzweck des Geschäftsbetriebes.

Ihr könnt mir nicht erzählen, dass bei den Millionen von Kunden in den Sparkassen, der Unterhalt eines einzelnen Kontos auch nur Ansatzweise die Kosten verursacht, die da abgerufen werden.

Die Sparkasse hat in den letzten Jahren sämtliche Familienmitglieder mit Telefon-„Beratungsgesprächen“, Werbeschreiben und Angeboten zu Versicherungen drangsaliert. Dazu gab es ständig wechselnden Berater (die Berater in der Vergangenheit waren darüber hinaus teilweise extrem arrogant und überheblich). Mit dem Abschluss eines Fond-Sparvertrages ohne Wissen meiner Schwester (sie hat sich darüber hinaus explizit gegen Fond-Anlagen gewehrt) und einer Kündigung der PS-Lose meiner Mutter ohne ihr Wissen hat das System Sparkasse dann die Linie endgültig übertreten.

Jetzt, wo ich endlich einen Berater bei der Sparkasse, der mich beraten (und nicht seine Provisionen beobachtet) hat und dem ich einigermaßen vertraut habe. Und dann kommt auch noch dieser Hammer, der mich direkt betrifft und den ich überaus unverschämt finde. Aber ich habe ja noch eine Rettung: Die Sparkasse bietet das Girokonto kostenlos an, wenn durchschnittlich 2500€ auf dem Konto liegen.

Das ist, mit Verlaub ein Witz:

Betrag Kostenersparnis bei der Sparkasse Entgangene
Zinseinnahmen 1,5%
Entgangene
Zinseinnahmen 2%
2500€ 3,50€ * 12 = 36€ 37,5€ 50,0€
-1,5€ -14€

Das ich hier draufzahle ist fast überflüssig zu erwähnen: Wenn ich die 2500€ bei einem durchschnittlichen Tagesgeldkonto liegen hätte, bekomme ich dort in der Regel mehr Zinsen, als ich bei der Sparkasse zahlen müsste. Außer natürlich bei der Sparkasse, da gibts 0,5% auf’s Tagesgeld (das wären 12,50€ und somit ein Gewinn von +12,50€).

Nein, ich glaube so schnell sieht mich die Sparkasse nicht wieder, wenn ich da demnächst weg bin. Ich hoffe nur, dass viele nun genau den gleichen Schritt gehen werden.

2 Antworten auf „Wenn’s ans Geld geht – Spaßkasse!“

  1. Also ich kann deine Kritik ja verstehen, aber wie viele andere auch machst du hier einen großen Denkfehler.
    Da du Tagesgeldzinsen von 2% erwähnst gehe ich davon aus du wechselst zu einer Direktbank wie z.B. die Diba. Wenn du aber eine Direktbank mit einer „normalen“ Bank wie die Sparkasse oder Volks-/Raiffeisenbank vergleichst, ist das so wie wenn du Amazon mit deinem örtlichen Elektromarkt vergleichst.
    Natürlich bekommst du bei einem Internethändler bessere Preise, der hat ja ganz andere Kosten.
    Überleg mal wieviele Geschäftsstellen deine Sparkasse hat. Wieviele Mitarbeiter. Wieviele Geldautomaten, Kontoauszugsdrucker, etc. Da kommt ganz schön was zusammen.
    Wenn du jetzt ein Konte bei einer Direktbank hast, wo hebst du dann dein Bargeld ab?

    Nein, ich arbeite nicht bei einer Sparkasse und nein, ich finde auch nicht alles gut was Banken so machen. Ich möchte nur darauf hinweisen dass man solche Sachen nicht vergessen sollte.
    Ich bestelle meistens auch über Onlineshops, aber manchmal ist es mir ein paar Euro mehr wert, wenn ich ein Produkt vorher in den Händen halten kann und ich es bei Bedarf sofort mit nach Hause nehmen kann.

    Is nur so meine Meinung :-)

    1. Da hast du leider Unrecht. Jede Sparkasse hat ihre eigenen Kontomodelle. Ich war seit 14 Jahren bei der Sparkasse X (Ort, an dem ich aufgewachsen bin). Trotz Umzüge quer durch deutschland habe ich mein Konto immer dort behalten. Doch zuletzt wurden hier die Gebühren auf knapp 7 EUR pro Monat angehoben – eine Frechheit. Jetzt bin ich zu der lokalen Sparkasse Y an meinem aktuellen Wohnort gewechselt und zahle nicht mal einen Euro pro Monat. Ich bin bereit für ein gutes Konto/Service zu bezahlen, aber alles über 5 EUR für ein Standard-Girokonto halte ich einfach für ungerechtfertigt. Kann den Autor des obigen Artikels also voll und ganz verstehen.

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