Neulich hätte ich es kaum für möglich gehalten, dass ich Runtastic so komplett den Rücken kehren könnte. Für mich gibt es einen würdigen Vertreter: Runalyze, ein Open Source Lauftagebuch.

Ebenso wie Runtastic ist Runalyze eigentlich ein Lauftagebuch, es lässt sich aber ebenso mit ein paar Einstellungen als Fahrrad-Tagebuch führen (und für einige andere Sportarten auch). Positiver Aspekt an der Sache ist folgender: Runalyze nutze ich auf meinem eigenen Webspace. Okay, zum testen kann man sich auch bei einem Service (user.runalyze.de) anmelden, aber eigentlich ist der Spass ja, dass man die Daten selbst in der Hand hat, etwas worauf ich in dem Walled-Garden-Artikel ja schon hingewiesen habe.

Die Hosted-Version unterstützt dabei auch Im- und Export, so dass ich meine Daten auf eine eigene Instanz mitnehmen kann. Ich brauche das nicht, da ich die selbst gehostete Variante einsetze.

Zusätzlich habe ich die Möglichkeit einen Garmin API-Key zu verwenden, um das verkackte Communicator-Plugin zum Import von der Forerunner zu nutzen, welches z.B. in meinem Fall nicht funktioniert. Auch bei Runtastic nicht, aber das ist ein anderes Thema. Die hatte ich mal dafür bezahlt, dass Sie mir eine funktionierende Plattform stellen.

Das ist bei Runalyze aber auch weniger problematisch, da Runalyze einen Konverter für die .fit-Daten aus der Forerunner 15 hat, der auch extrem gut funktioniert.

Nach einem Massen-Export meiner letztjährigen Daten bei Runtastic (wobei mir ein Artikel mit einem Codesnippet von Favo geholfen hat – GPX ist bei Runtastic zuverlässiger) und einem Massenimport bei Runalyze habe ich die letzten aufgezeichneten Strecken schon gar nicht mehr bei Runtastic eingespielt.

Mit meinen Tweet bezüglich des Umstandes, dass Runalyze das ordentlich kann, Runtastic aber nicht, habe ich scheinbar im Social Media Team bei Runtastic jemanden aus dem Schlaf geschreckt.

runtasticAntwort bekommen (von der automatischen Mail mal abgesehen) hab ich von dem Support übrigens nicht. Falls sich jemand fragt was die anderen erwähnten Tickets betrifft: Ich werde auf der Runtastic-Seite immer mal wieder auf die englische Seite geleitet, wenn ich Menüpunkte auf der deutschen Seite anklicke, bekomme englische Mails (obwohl mein Konto anders eingestellt ist), diese Facebook-Timeline-Nerv-Meldung kann man nicht endgültig abschalten. Ach ja: Und Werbung für den Orbit und den Brustgurt bekomme ich auch dauernd, unter anderem als Overlay, trotz noch aktiver Gold-Mitgliedschaft.

Wer also Runtastic ohne den miesen Service sucht…

… der ist bei Runalyze gut aufgehoben und kann die Daten ohne Probleme auch selbst hosten, wenn er will. Dazu muss er nicht mal was bezahlen, darf aber Runalyze gerne auf die eine oder andere Art unterstützen. Eine kleine Spende ist an der Stelle aber sicher auch nicht verkehrt.

Warum ich nicht zu Runkeeper gegangen bin?

Mag sein, dass Runkeeper etwas offener ist als Runtastic (sagte man mir), und das dort nicht die Axel Springer seine Finger im Spiel hat. Das Problem liegt aber in dem Walled-Garden-Artikel begründet: Wer garantiert mir, dass ich meine Daten nächstes Jahr immer noch ordentlich rein- und vor allem rausbekomme, aus dem Dienst? Davon abgesehen kann auch Runkeeper keine Daten von meiner Forerunner importieren.

4 Antworten auf „Bye bye, Runtastic?!“

  1. Bei Runalyze bist du sicher gut aufgehoben. Hatte ich auch schon mal ausprobiert, mir fehlt dort allerdings das Community-Feeling, welches ich bei STRAVA vorfinde. Und auf zweigleisig habe ich keinen Bock.

    1. Strava hatte ich mal in Betracht gezogen, aber Community ist mir an der Stelle halt nicht wichtig, ich will die Statistik ja in erster Linie für mich.

      Ich frage mich halt, wie man bei Strava das Problem mit dem Garmin gelöst hat…

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