Gefährliche Kreise bei Google+

Warum die Option „erweiterte Kreise“ bei Google+ gefährlich werden kann: Stellen wir uns ein Szenario vor, in dem 3 Personen mitmischen: Alf, Bert und Chef. Ja, der Name Chef ist von Bedeutung. Nehmen wir folgendes als „Circle“-Konstellation an:

Name Circle Person(en) im Circle
Alf Freunde Bert
Bekannte Ulf (kein Schreibfehler)
Bert Freunde Alf
Firma Chef
Chef Angestellte Alf, Bert

Öffentliche Posts, lassen wir mal außen vor, die kann ja jeder sehen. Soweit gibt es ja ein Bewusstsein.

Postet Alf einen Post an „meine Kreise„, dann taucht er bei Bert und Ulf auf. Das ist erwartbar, weil von Alf so kontrolliert. Postet er an „Freunde„, so bekommt nur Bert den Post, postet er an „Bekannte„, bekommt nur Ulf den Post.

Jetzt kommt der Punkt, an dem der viel und ausführlich Diskutierte „Kontrollverlust“ stattfindet: Nehmen wir an, „Chef“ ist der Chef von Alf und Alf postet etwas über seinen Chef, was dieser besser nicht lesen sollte.

Die Tatsache, dass Dinge, die jemand anders niemals, unter keinen Umständen, nie lesen sollte, nicht in ein social Network oder eine andere nicht vertrauliche Umgebung gehören, lassen wir jetzt auch mal außen vor.

Wenn Alf nun „Erweiterte Kreise“ auswählt, bekommen wir als Erklärung ein schönes Diagramm, wer da so alles drin ist:

Alle Klarheiten beseitigt? Wenn man die „erweiterten Kreise“ auswählt, kann das ganze auch so gut wie öffentlich sein, wenn jemand in deiner Kontaktliste z.B. Social Media-Berater ist oder Sascha (Lobo/Pallenberg) heißt. Und dieser dann z.B. deinen Chef in der Liste hat, über den Du bei „Freunden“ ablästerst.

Und dann war da noch die „teilen“-Funktion, die bei eingeschränktem Verteilen zwar warnt, aber nicht hindert, soweit ich weiss.

Im Zweifel also sowas besser gleich lassen oder direkt öffentlich einstellen und – ganz wichtig – vorher überlegen, ob man das allen (potentiellen) Lesern gegenüber vertreten kann. Denn niemand kennt alle Kontakte seiner Kontakte, zu jeder Zeit.