Der Weg ist lang und steinig

Nach der Gründung des Piratenstammtisches Hanau wurde relativ schnell entschieden, dass wir für den Wahlkreis Hanau einen Direktkandidaten aufstellen werden. Nach der Bestätigung der Aufstellung gilt es also jetzt, 230 Unterschriften zu sammeln, um unseren Kanidaten als Erststimme auf die Liste zu bringen.

Gestern am erstenTag der Sammlung in Hanau bei der „Spanischen Nacht“ haben folgendes erreicht (Zitat aus der Zusammenfassung unseres Kandidaten, der am Ende durchgezählt hat):

  • Niedersachsen: 2 Unterschriften (Landesliste)
  • Hessen: 36 Unterschriften (Landesliste)
  • Wetterau: 1 Unterschrift (Direktkandidat)
  • Hanau: 57 Unterschriften (Direktkandidat) (da wurden allerdings auch von Piraten so welche mitgebracht…)
  • Insgesamt: 96 Unterschriften

Dafür waren 2 Piraten 13 Stunden auf den Beinen und zwei Weitere ca. 4 Stunden.Am nettesten waren ein paar Gespräche mit Gamern, die auch so 25 Jahre alt waren und deren LAN-Party in einem öffentlichen Gebäude von Bürgermeister gekippt wurde, und das Zusammentreffen mit ein paar (leider nicht wahlberechtigten) Jugendlichen mit Migrationshintergrund die – wenigstens teilweise – einigermaßen informiert waren.

Den Tiefpunkt des Tages, die Beschimpfung als Kinderschänderpartei, die sich der Kreisparteivorsitzende und der Direktkandidat anhören mussten, habe ich nicht miterlebt. Allerdings offenbart sich mir, dass eine Beratungs- und Informationsresistenz nicht nur in der C*U/xPD/xDP herrscht, sondern auch bei dem deutschen Volk zwischen 30 und 60.

„Ihr werdet euch noch wünschen wir wären politikverdrossen.“

Was ich in den letzten Tagen und Wochen mitbekommen habe, stimmt nachdenklich, aber auch zuversichtlich. Ich sehe nicht nur in der „Netzcommunity“ eine zunehmende Wende der politischen Orientierung, sondern auch in meinem privaten bzw. realen Umfeld.

Da sind zum einen Freunde und Familienmitglieder, die – bislang politisch eher passiv – eine Position beziehen. Zum anderen sogar ein extrem politikverdrossener Arbeitskollege, der sich dazu durchgerungen hat, eine Unterstützungsunterschrift für die Piratenpartei abzugeben.

Natürlich will ich mir, euch, uns da nichts vormachen: in erster Linie organisiert sich hier das Netz. Allerdings ist jeder „Netzling“ auch ein Mensch. Und die meisten dieser Menschen haben auch soziale Kontakte zu „Offies“ – den „Netz-Muggeln“. Wirklich wahr.

Insgesamt finde ich den Vergleich mit Netz-Muggeln (der auf der PPH-Liste der Piratenpartei Hessen entstanden ist) analog zu den Welten in JK Rowlings Harry Potter-Büchern sehr gelungen – es macht offensichtlich, dass die Geeks und Nerds, ebenso wie die Zauberer in HP in zwei Welten „wohnen“ und sich doppelt anpassen müssen, während die Welt der Geeks und Nerds, der Netzlinge, für die Offies ein Buch mit sieben Siegeln und völlig unverständlich (im besten Fall) und Ursprung alles Bösen auf der Welt, dass es auf jeden Fall zu bekämpfen gilt (im schlechten Fall) ist.

Und auch wenn die Piratenpartei als „Download-Partei“ oder „Anti-Zensur-Partei“ bezeichnet und belächelt wird – die Piratenpartei ist in erster Linie eine Bürgerrechtspartei. Interessanterweise ist genau das der Teil der Piraten, der in den Medien immer weggelassen wird.

Zitat der Überschrift von Max Winde.

Noch ein Grund…

Bei der am Dienstag abgehaltenen Wahl des Direktkanidaten der Piraten zum Wahlkreis MKK, musste ich wieder einmal feststellen, welche Vorteile so ein modernes Linux-System haben kann.

Unter Vista ist es unserem Direktkandidaten nicht gelungen ohne CD einen Samsung ML-1640 einzurichten, die Versuche, die (nagelneue) CD mit dem Treiber zu lesen hat auch nicht funktioniert. Ergebnis war ein 20minütiger Fußmarsch zum „drucken gehen“.

Ich habe diesen Drucker zuhause stehen und bin geschockt, ob der Einrichtung unter Linux: Anstöpseln, 10 Sekunden warten, drucken. Kein Treiber muss heruntergeladen werden, der bereits vorhandene Treiber funktioniert bei mir einwandfrei, inklusive Eco-Einstellungen.

S wie Schäuble

Das Setting des Films „V wie Vendetta“ erinnerte mich gestern Abend irgendwie an Deutschland:

In einem totalitär geführten [Staat] herrschen Unterdrückung von Dissidenten und Homosexuellen, faschistisches Gedankengut und Zensur sowie eine komplette Kontrolle der sehr einflussreichen Medien durch die Landesführung, […]

Weiss auch nicht, wie ich darauf komme…

WLAN unter Linux

Ich frage mich das schon die ganze Zeit, aber mein WLAN-Treiber scheint irgendwie schwächer zu sein als das Windows-Pendant. Ich finde vom Esstisch aus zum Beispiel das offene WLAN unseres Vermieters nicht, mit dem Handy und dem Notebook eines Freundes dagegen schon.

Ein wenig ärgert mich das schon, wenn ich ehrlich bin. Ich frage mich, ob es da irgendwelche 100 geheimen Tuning-Tipps à la Windows für Linux-WLAN gibt. Einen kenn ich ja schon.

Sozialdemokraten – Ein realpolitisches Oxymoron

Tja, was soll man sagen, die SPD ist am Ende, die Bezeichnung „Sozialdemokratische Partei Deutschlands“ ein Oxymoron geworden. Mitgliederschwund, Wählerverlust und zusammen mit der CDU führt man Zensur und Repression in der einstigen Demokratie ein. Vielleicht sollten wir uns in Gedenken an die damals schon sich selbst demokratisch schimpfende östliche Hälfte des Landes auch namentlich anpassen. Wir sind DDR. Chinesen sind ja auch viel kleiner und technologisch begabter. Die kontrollierende Staatsmacht mit Sicherheit auch, so wie die ihre Bevölkerung unter Kontrolle halten. „Sozialdemokraten – Ein realpolitisches Oxymoron“ weiterlesen

Chinese Democracy – Willkommen in der Zensurgesellschaft Deutschland

Und wenn das GnR-Album noch so schlecht sein mag, der Titel sagt so einiges aus. Und wir haben ja jetzt unsere eigene chinesische Demokratie. Korruption hat die Bahn ja schon nicht bekämpft, die Armee kann demnächst auch im Landesinneren eingesetzt werden, zu Kampfeinsätzten, die GSG9 hat der Wolle ja schon unter Kontrolle.

Vorratsdatengespeichert werden wir eh schon, videoüberwacht auch. Jetzt halt auch noch ein bisschen zenisiert. Wen juckt das schon? Ist ja zu unserem Schutz. Vor Terroristen. Und der Schutz ist ja erfolgreich: nicht ein terroristischer Anschlag auf deutschem Boden bisher. Versuche ja. Aber die mussten ja sein, um die ganze Unterdrückungsmaschinerie zu rechtfertigen.

Dumm und gefährlich seid ihr, alle miteinander. Zur CDU brauch ich nichts mehr sagen, der SPD kann ich nur eine Frage stellen: „Wer hat uns verraten?“. Ich beantrage hiermit die Streichung des S der SPD und CSU und die Streichung des D in der CDU und der FDP. Was ihr da veranstaltet, hat mit Demokratie nichts mehr zu tun.

Wäre auch alles nicht so schlimm, wenn ihr nicht wenigstens so beschissen lern- und beratungsresistent wärt. So verdammt arrogant von oben herab und besserwisserisch. Aber ihr werdet euch noch wundern. Sagt nicht, man hätte euch nicht gewarnt.

Badesalz vs. Reamonn vs. Hessentag

Badesalz

Schlampe, zwei Schoppe, sonst knallt’s!

Der Samstag Abend mit Badesalz und relativ guten Plätzen war super, wahnsinnig lustig, so dass ich leichten Gesichtsmuskelkater hatte. Das Programm kannte ich (noch) nicht, der eine oder andere Witz war etwas vorhersehbar, aber insgesamt war es eine geile Show mit Hommage an die letzte Reihe und einem kleinen Kurs Hochdeutsch-Hessisch in der Zugabe.

Reamonn

Thank you, thank you, thank you so much.

Lachnummer. Karten für 30€ sollten mehr wert sein, als 1:15 Stunden zu spielen. Ohne Vorband, kaum Sitzplätze. und die Tribüne hat sich Sicht für die Stehplätze extrem verschlechtert.

Verglichen mit Badesalz (20€/2 Stunden) und den Toten Hosen (40€ / 2h Hosen, 2h Vorbands) war der effektive Preis bei Reamonn mit 30€ / 1,25h deutlich überzogen, knapp das 3fache der anderen Bands. Wenn die Show wenigstens genial gewesen wäre, aber ein bisschen Licht und Nebel rechtfertigt keine solchen exorbitanten Preise.

Hessentag total

Die Verkehrsorganisation: grauenhaft. Shuttlebusverkehr: grauenhaft. Zu wenig Busse mit zu vielen Besuchern. Die ganze Hessentagsstraße glich mehr einem Weihnachtsmarkt ohne Glühwein, denn einem traditionellen hessischen Volksfest.

Security

Die Sicherheitskräfte der Firma „Pabst security“ war mehr darauf bedacht, keine Speisen mit in die Veranstaltung zu lassen, denn nach Waffen zu suchen. Selbst einzelne Capri-Sonne-Päckchen wurden eingezogen. Bei dem Hosenkonzert wurde meine Fuji S5700 eingezogen, die Organisation der Ausgabe: nicht vorhanden. Ein einzelner Ordner „bewachte“ das ganze und hat aggressiv jeden zur Schnecke gemacht, der etwas zu nah kam.

Beim Reamonn-Konzert habe ich Security-Leute ständig rauchen sehen und irgendwann stand einer der beiden Tribünenwächter sogar mit einer Portion Pommes Frites an seinem Platz. Aus eigener Erfahrung von den Securities im Frankfurter Waldstadion weiss ich, dass jeder, der dort im Dienst isst oder raucht, bei Gruppenleitern, die das ernst nehmen, direkt einpacken kann. Und die Veranstaltungen dort dauern deutlich über eineinhalb Stunden.

Für Einsatzfahrzeuge der Polizei und des Rettungsdienstes war weniger Platz, diese mussten sich entweder Wege komplett außenherum oder quer durch die Fußgänger suchen. Wahlweise konnten sich die Rettungswagen auch durch die von Autos verstopften Straßen und Kreisel quetschen. Wirklich durchdacht wirkte das nicht.

Das Vorhandensein der Bundeswehr inklusive Straßenlegepanzer (oder wie auch immer das Ding heisst – würde mich aber wirklich interessieren) Faltstraßengerät hätte da bestimmt Abhilfe schaffen können. (Bundeswehreinsatz im Inneren ist doch jetzt erlaubt…)

Preise

Die gesamten Preise auf dem Hessentag waren extrem angezogen. Bier und Biermischgetränke ab 2,50€ waren die günstigsten Getränke, bei Speisen war das günstigste eine Portion P0mmes für 1,50€. Weihnachtsmarktsmäßig also. Das trifft wie gesagt die ganze Hessentagsstraße.

Parties

Schlimm, für die Anwohner vermutlich schlimmer waren die jugendbezogenen Großveranstaltungen, die das Festzelt betrafen, die YouFM-Night und die YouFM-Clubnight und vermutlich auch das Hosenkonzert. Besoffene, bei den YouFM-Geschichten gerade Kinder und Jugendliche, die Nachts durch besoffen dort rumlaufen, saufen, gröhlen und Flaschen rumschmeißen, die ganz coolen, die übermütig in der Gegend rumstehen und auf dicke Hose und starke Jungs machen. Denen dann auch gerne mal die Argumente ausgehen (verbal) weswegen sie sich dann auf eine etwas physikalischere Ebene  verlagern.

Samstag auf dem füßischen Weg von Langenselbold nach Neuberg sind extrem viele Krankenwagen und Polizeifahrzeuge im Einsatz an uns vorbeigefahren, mehr als normal. Da war übrigens auch die YouFM-Clubnight. Zusammenhänge kann sich selbst herstellen.

Mach mal lauter – Open Air

Ich würde jetzt echt gerne Bilder zeigen, doch leider wurde mir die Kamera abgenommen, wegen Verdacht auf „Profi-Equipment“. Das Konzert an sich war aber genial und super, der Regen hörte auf, als die Hosen die Bühne betraten und das Wetter hielt sich bis zum Ende.

Für mich ne ganz neue Erfahrung, auf dem Open Air waren dann doch ein paar mehr Leute als im Dezember in der Festhalle.

Reine Abzocke – Anreise zu Veranstaltungen auf dem Hessentag

Tickets

Also, wenn ich über 20€ für ein Veranstaltungsticket bezahle, dann finde ich es gerechtfertigt, wenn das ein Kombi-Ticket ist. Normalerweise ist das in unserem Umkreis der RMV, der die Anreise innerhalb seines Gebiets zum Veranstaltungsort und zurück organisert. Das ist mittels Bus und Bahn in den meisten Fällen auch problemlos möglich.

Dann hat man ein Event wie den Hessentag fast direkt vor der Tür und hat keine Kombikarte. Der Transfer in den Nachbarort mittels ÖPNV kostet knapp 4€, natürlich hin und zurück. Wäre ja noch schöner.

Ich frage mich dabei, was man sich dabei eigentlich gedacht hat. Mich perönlich betrifft das „aus Gründen“ zwar nicht, ebensowenig meine Freundin, aber dafür andere Menschen in meinem persönlichen Umfeld, die ihr letztes Geld für Karten ausgegeben haben, die sie verschenkt haben. An Menschen, die sich das mit dem Bus auch zweimal überlegen müssen.

Schließlich kommen so auf die ca. 25€, die inkl. Systemgebühr, VVK-Gebühr und Porto schon fällig wurden, weitere 8€ pro Person dazu.

Für meine Galaxy-Tickets habe ich 25€ gezahlt inkl. An- und Abfahrt im RMV-Gebiet. Damit konnte ich bis nach Fulda fahren. Für die Hosen in der Festhalle Frankfurt habe ich etwa 30€ gezahlt, inklusive An- und Abfahrt mit dem RMV. Warum zum Henker ist das hier anders?

Das, liebe Leser, Mitbürger, Hessentagsbesucher, ist nichts weiter als: pure Abzocke! Andere Worte wollen mir dafür nicht einfallen. Und wenn ich mir die Partnerliste ansehe, und mir dazu ansehe, wie der RMV als Verkehrsdienstleister auf der Seite gepusht wird, inklusive „Fahrplanauskunft„, dann frage ich mich wirklich, warum ich für eine Anreise nochmal zahlen soll.