Technik vs. Recht: Radiotatort

Ich mag ja Hörspiele und auch Krimis, und und auch ÖR-Fernsehen ist oft weniger schlecht, als behauptet. Und Tatort mag ich ja auch. Also fand ich die Sache mit dem Radiotatort echt super. Folge runterladen, auf den MP3-Player schieben und morgens im Bus hören.

Ich frage mich, was soll das? Und hat euch noch keiner erklärt, dass es aus technischen Gründen nicht möglich ist, den Download des Hörspiels zu verhindern?

Zwei kleine Tipps: Auch wenn das Hörspiel gestreamt wird, wird es lokal zwischengespeichert. Das nennt man auch „gecached“. Ist im vorliegenden Fall nicht mein Weg, dürfte aber auch irgendwie funktionieren. Cacheviewer ist ein für diesen Fall prädestiniertes Plugin für den Firefox.

Außerdem kann man sich den Quellcode des Playerfensters ansehen. Dazu kopiert man die Adresse des Playerfensters am besten in das Firefox-Hauptfenster (geht auch mit IE7, die zeigen ja beide aus Sicherheitsgründen die URL von Popup-Fenstern an). Einmal Strg+U drücken (Firefox, im IE in die Seite rechtsklicken und „Quelltext anzeigen“ wählen). Im Quelltext nach „.mp3“ suchen, URL kopieren und in den Browser oder Downloadmanager des Vertrauens einfügen.

Wenn man es nicht hinbekommt, das „sicher“ zu machen, sollte man es einfach ganz lassen und die Hörspiele per Podcast anbieten. Oder gar nicht. Aber diese Masche mit Verschaukelung der eigenen Hörer ist ja wohl daneben.

Besonders interessant ist folgendes: Der aktuelle Radiotatort wurde vom SR produziert. Dessen Intendant ist Frizz Raff, derzu beginn seiner Tätigkeit folgendes verlauten ließ:

Fritz Raff sieht zu Beginn seiner Amtszeit besonders die „Digitalisierung“ als Schwerpunktthema. Die ARD müsse sich darauf einstellen, dass insbesondere junge Zuschauer und Zuhörer ihre Angebote zunehmend zeitsouverän und ortsunabhängig nutzen wollen, sagte Raff. Damit sei verbunden, dass die gebührenfinanzierten Programme der ARD auf allen Verbreitungswegen empfangen werden können müssten.

Die Hervorhebungen sind von mir. Sehr nett, was man dort unter zeitsouverän und ortsunabhängig versteht. Für mich schließt das „ein halbes Jahr nach der Sendung, morgens im Bus zur Arbeit“ mit ein. Bei einem Radiotatort wie dem obigen steht dann aber dabei:

Online nachhören (kein Download):
13.10. (23 Uhr) bis 20.10.2008 (23 Uhr)

Leere Versprechungen also. Ich muss mich innerhalb einer Woche (ein kleiner Fortschritt, sicher) vor den Rechner (was ist daran gegenüber einem Fernseher denn ortssouverän?) setzen und eine Stunde lang den Tatort hören.

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