Fast Forward

Paula legte den Kopf in den Nacken und drückte auf Play. Schnelle Riffs und hämmernde Beats füllten ihre Gehörgange. Wie oft hatten Sie sich gestritten, Musik, Kunst, Literatur. Ihre Ansichten und seine gingen stark auseinander. Sie las gerne und viel, interessierte sich für Kunst und Musik. Er hingegen war das Gegenteil. Ein Klischee-Typ, Glatzenansatz, Bierbauch. Fußball und Autos bestimmten sein Leben.

Ihre Augen fielen zu. Die Klänge in ihren Ohren veränderten sich, wurden langsamer. Die elektrischen Gitarren wurden leiser und leiser, die Beats wurden schneller, änderten ihren Ton, sie klangen fast wie – wie hölzern.

Augen auf.

Einen Moment brauchten ihre Augen, um sich an die Helligkeit zu gewöhnen. Sie war geblendet. Wo war der Bus? Irritiert sah sie sich um. Um sie herum strahlende Sonne, grüne Wiesen und Bäume. Kein Bus um sie herum, kein Auto, keine Häuser. Nur sie und die Landschaft.

Sie war irritiert, blinzelte. Als ihre Augen sich wieder öffneten, saß sie wieder im Bus, die Ohren mit dröhnenden Drums und durcheinanderkreischenden Gitarren gefüllt. Sie sah die Landschaft vor dem Fenster an sich vorbeiziehen, Pfosten um Pfosten, Streifen um Streifen, vorbei an Wiesen, Feldern, Mauern, Kreuzungen, Gabelungen, Kühen, Fußgängern, Fahrrädern, Autos.

Dann sah sie die Scheinwerfer durch die Scheibe näherkommen. Schneller und schneller. Ein lautes Krachen, Stille. Um sie herum strahlende Sonne, grüne Wiesen und Bäume. In der Zeitung war die Rede von einem tragischen Unfall. Ein Busunglück mit einer Toten. Zusammengekauert sei auf ihrem Sitz gesessesn, die Kopfhörer auf den Ohren und ein Lächeln im Gesicht.