Geldschöpfung als marktliberale These

Das eine Geldschöpfung durch Kredite stattfindet (wie Niall Ferguson in seinem Buch „Der Aufstieg des Geldes“ beschreibt) – sprich, dass  beim Verleih von Geld, neues Geld einfach so entsteht – ist eine schwachsinnige marktliberale These und ziemlich gefährlich.

Geld entsteht nicht einfach so, irgendjemand muss dafür Arbeiten. Und wenn die Geldmenge begrenzt ist, bedeutet das, dass das Geld nur anders verteilt wird. Meistens zu Ungunsten derer, die den Kredit aufgenommen haben.

Damit müssen Sie am Ende nach dem Kredit mehr Geld erwirtschaften als die für den Kredit aufgenommen haben. Das geht in der Regel nur mit höheren Risiken. Und die trifft bei Ausfall dann auch die Kreditgeber.

 

2 Antworten auf „Geldschöpfung als marktliberale These“

  1. Geld entsteht schon durch den Verleih. Dadurch, dass eine Bank Geld mehrfach verleihen kann, entsteht virtuelles Geld. Das ist keine ideologische These, sondern eine rein funktionale Beschreibung.

    Ideologisch wird es denn, wenn man bewertet, ob das gut oder schlecht ist.

    > Geld entsteht nicht einfach so, irgendjemand muss dafür Arbeiten.

    Werte entstehen durch Arbeit. Geld ist ein rein virtuelles Konstrukt, dem wir Wert zuordnen. Der Witz ist ja eben, dass dadurch die Geldmenge nicht begrenzt ist, wobei ja auch sowieso zusätzliches Geld gedruckt wird.

    1. Der Witz ist dabei, dass die Geldmenge sehr wohl begrenzt ist. Das virtuelle Geld platzt spätestens dann, wenn ein Bank Run einsetzt.

      Das Beispiel dass mich an der Stelle einfach aufgeregt hat, war, dass jemand 100€ anlegt, die Bank davon 90€ weiterverleiht an eine weitere Bank, die ihrerseits 80€ davon weiterverleiht. Damit würde Geld in Höhe von 170€ „erzeugt“. Die Annahme ist schlichtweg falsch.

      Das Geld „entsteht“ erst durch Arbeit desjenigen, der die Zinsen bezahlt. Aber nur durch den reinen Verleih entsteht nicht einfach neues Geld.

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