4 Gründe, warum WikiLeaks notwendig ist

4. WikiLeaks behebt das Ungleichgewicht der Informationsverteilung

Demokratie lebt von mündigen Bürgern. Das Vorenthalten von Informationen führt zu weniger mündigen Bürgern, die ihre Entscheidung(en) am Wahltag auf weniger Information stellen können. Allerdings sammeln Staaten in dem gleichen Maß, in dem sie versuchen, Informationen vor den Bürgern zu verstecken, Informationen über die Bürger. Wenn also WikiLeaks Informationen über die Staaten (wie in Deutschland die TollCollect-Verträge) leakt, dann kann uns als Bürger das nur Recht sein. Die Regierung sollte für das Volk arbeiten, nicht dagegen.

3. WikiLeaks zeigt die Gefahren von Datensammlungen

Datenbank CC-BY-NC-SA von flickr.com/photos/adesigna/

Ein Datum ist am sichersten vor Veröffentlichung, wenn es nicht gespeichert wird. Am zweitsichersten ist eine Veröffentlichung in Papierform.

Generell ist eine Speicherung von zu vielen Daten in Digitaler Form weder wünschenswert, noch sonderlich intelligent.

Im Fall der USA-Depeschen hatten darüber hinaus noch mehr Menschen als nötig auf die (meist unnötig) als geheim eingestuften Dokumente.

2. WikiLeaks sorgt für Druck auf die Medien

DruckerpresseBild: CC-BY-ND Ralf Roletschek

Die heutigen Medien stehen teilweise sehr unter einem Zwang, bestimmten Politikern / Parteien / Institutionen nach dem Mund zu reden. Wer sich unbeliebt macht, bekommt keine (Exklusiv-) Inhalte mehr. WikiLeaks veröffentlicht aber auch (und vor allem) unbequeme Dokumente. Das zwingt Medien dazu, mindestens darüber zu berichten.

1. WikiLeaks schafft Transparenz

CC-BY www.flickr.com/photos/fotoserra/

Transparenz ist nichts wertendes. Transparenz bedeutet für mich, dass Entscheidungen und Handlungen eines Staates nachvollziehbar sind. Mehr nicht. Nicht besser, nicht schlechter, einfach nur objektiv bewertbar.

Und sobald Entscheidungen gesichert transparent und objektiv bewertbar sind, kann man Sie als Grundlage für die Entscheidung in der Wahlkabine benutzen.

3 Antworten auf „4 Gründe, warum WikiLeaks notwendig ist“

  1. Zu Punkt 4 bedarf es nicht WikiLeaks, sondern das tatsächliche Open Government. Da braucht es dann noch nicht einmal eine illegale Hintertür für diese Informationen.

    Punkt 3 ist doch spätestens dann bekannt, wenn einem mal die Festplatte durchbrutzelt. Auch da braucht es kein WikiLeak ;-)

    Zu Punkt 2 empfehle ich die Lektüre von http://www.perlentaucher.de/blog/159_wikileaks_vor_gericht

    Was letztlich die Transparenz angeht, so darf es ruhig ein wenig mehr sein als gelegentliche Depeschen und das geht eben nicht mit WikiLeaks, sondern über das og OG.

    1. Du wirst mir sicher zustimmen, dass es derzeit kein wirkliches Open Government gibt (und vermutlich auf mittlere Sicht auch nicht geben wird). Bis die Regierungen das verstanden haben – und da wirst Du mir sicher zustimmen – ist WikiLeaks die einzige ernstzunehmende „Alternative“.

      Und was die „gelegentliche“ Veröffentlichung angeht: WikiLeaks ist darauf angewiesen, solche Dokumente zugespielt zu bekommen. Sie müssen die Dokumente auf Echtheit prüfen, anonymisieren etc. Das dauert halt. Würden die Regierungen diese Dinge selbst tun, ginge das auch schneller…

      1. WikiLeaks ist nicht wirklich eine Alternative, weil das dortige OG vom mE falschen Standpunkt aus angegangen wird. Zumal die WikiLeaks-Instanz als diejenigen welchen, die nach und nach die Informationen (bevorzugt über die Presse) an die Öffentlichkeit geben, auch nicht im Sinne des Erfinders sein kann. Vom Gehalt der Informationen mal ganz abgesehen. Ich stelle mir unter OG andere Inhalte vor als das jetzt veröffentlichte.

        Ich bezog gelegentlich zum einen auf die Information, dass aktuell nur ca. 1.000 der 251.297 Diplomaten-Depeschen von WL veröffentlicht wurden (und diese vorab erst durch den „Presse-Filter“ müssen). Zum anderen sind wie gesagt die Informationen, die WL ans Tageslicht bringt, eher nutzlos und für den Bürger nicht wirklich verwertbar (wenn man von der Füllung der Tageszeitung absieht).

        Man könnte und sollte die Zeit und die Energie, die aktuell für die WL-Diskussion verwendet wird (wie dieser Kommentar hier) dafür nutzen, selbst OG ans Tageslicht zu karren. Ein entsprechendes Gesetz soll es in D seit 2006 geben und ansprechende Vorarbeitet für den amerikanischen Raum leistet O’Reilly: http://radar.oreilly.com/gov2/

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