Der TV-Dreikampf

Der „Dreikampf“ mit Westerwelle, Trittin und Lafontaine war in meinen Augen deutlich interessanter als das „Duell“ zwischen Merkel und Steinmeier, bei dem ich selbst bei der Zusammenfassung der Highlights irgendwie eine bleiernde Müdigkeit verspürte.

Was mir gar nicht gefallen hat, war die Moderation in Person von Jörg Schönenborn, und zwar aus den gleichen Gründen, aus denen ich einen Moderationsjob (für eine Gesprächsrunde) nie annehmen würde: Er fällt den Menschen ins Wort. Und zwar penetrant, nervig und laut.

Interessanterweise hatte ich den Eindruck, dass er das insbesondere bei Trittin und Lafontaine machte, Westerwelle hatte immer genug Zeit, seine Rede rethorisch und mit (verglichen zu den anderen) relativ großen Pausen aufzubauen.

Dafür ist er allerdings an anderer Stelle, wenn es zu Übersprechen bei den Kandidaten kam, auch nicht dazwischengegangen. Konsequent war er also, ebenso wie er ungeeignet dafür ist oder war. Als Chefredakteur hat man natürlich eine starke eigene Meinung – muss man haben. Dass die von einem Moderator nicht gefragt ist, sollte ein Chefredakteur eigentlich wissen.

Daher macht man entweder den Job und hält sich raus, oder macht den Job nicht und verbreitet seine Meinung. Beides geht nicht.

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