Was wir aus dem Fall Ägypten lernen

Thailand [WP], Tunesien [WP] und Ägypten [WP] sind sehr unterschiedliche Nationen, haben aber eine Gemeinsamkeit: revoltierende Bürger.

Keine Atempause Geschichte wird gemacht – Es geht voran

— Fehlfarben: „Ein Jahr“

Demonstrators on Army Truck in Tahrir Square, Cairo

Hier wird Geschichte geschrieben, wie in Frankreich im 18. Jahrhundert. Und wir sind alle live dabei, zumindest soweit die entsprechenden Regierungen es zulassen, schließlich ist das erste, was die gefallenen (Quasi-) Diktaturen tun, die Kommunikationswege des Volkes zu beschneiden, sprich: Internet und Mobilfunk.

Zu dem Zeitpunkt, an dem die Menschen auf die Straße gehen, sind die meisten „traditionellen“ Medien in aller Regel schon gleichgeschaltet oder eingeschüchtert.

Die Zeit der großen Revolutionen scheint nicht vorbei zu sein, sie scheint gerade neu zu beginnen und wir sind dieses Mal live dabei. Via Fernsehen, Facebook und Twitter, Blogs, Nachrichtenseiten oder als Teil des Netzwerks, das Ägypten von außen mit Einwahlknoten und Internet versorgt. Piraten und Hacker gestalten aktiv im Hintergrund das derzeitige Netz in Ägypten.

Die deutsche regierende Politik legt keinen großen Wert auf Dinge wie „Netzneutralität“ oder freien Zugang zu Netz und Information. Vermutlich deswegen ist die Reaktion der deutschen Politik zu den Netzabschaltungen de facto nicht vorhanden.

Vielleicht ist es aber auch die Angst, auf ihre eigenen Versuche zur Einführung einer Zensurstruktur und die Pläne zu „Three Strikes“, wie Frankreich sie mit HADOPI eingeführt hat, festgenagelt zu werden.

Dennoch zeigt besonders der Fall Ägypten wie wichtig eine solche Netzstruktur ist. Und es zeigt im Ansatz, was ich vor einiger Zeit prognostiziert habe: Hacker sind die politische Zukunft.