Microsoft hat ein Problem. Ein großes. Und Asus ist schuld. Asus und der Eeepc. Denn keiner hätte vorher gedacht, dass ein Markt für billige, aber schwache Rechner existiert.
Das Problem an der Geschichte: die Rechner sind stark genug für XP – jedenfalls gerade so, aber zu schwach auf der Brust für Vista. Und nachdem Vista sowieso schon fast nur als OEM über den Tisch ging (ich will nicht bestreiten, dass es nicht auch ein paar Verrückte gibt, die das auch so gekauft haben), die Verkaufszeit für XP schon verlängert wurde, jetzt auch noch die Verfügbarkeit für „schwache Rechner“ verlängert wurde.
Und warum? Weil man Angst hat. Was ist günstiger und kann auch auf schwacher Hardware relativ performant laufen? Richtig.
Linux. Microsoft hat Angst vor Linux. Aber warum?
Die Antwort ist relativ simpel, finde ich: Man hat sich größtenteils auf den Markt beschränkt, der das meiste Geld versprochen hat. Aufrüstwillige, Gamer, Speedfreaks. Und dabei den Long Tail des Hardwarebusiness vergessen oder ignoriert.
Rechenpower-Umfrage bei trnd.com
Wer erwartet auch, dass jemand ein Notebook kauft, dass nicht so viel kann, wenig kostet und ultraklein ist? Vielleicht, weil es für viele Menschen ausreicht. Natürlich kaufe ich den Aldi-PC für 500 Euro, weil die Hardware die nächsten zwei Jahre hält, bis das neue Windows mehr Ressourcen frisst, als der aktuelle Rechner unter Volllast. Und das nur für ein bisschen surfen? Und was mache ich eigentlich, wenn ich Zug fahre, oder Bus? Wenn die IT-Zielgruppe ja auch größtmögliche Flexibilität und Mobilität getrimmt wird? Und so jemand kann mit einem kleinen Notebook im Zug eher was anfangen wie mit einem 12-Zoll- (hab ich ausprobiert) oder gar 15-Zoll-Notebook (will ich gar nicht ausprobieren, weil ich das mit dem 12er schon probiert habe).
Und aufgrund der geforderten Mobilität der Geräte ist die Leistung dem entsprechend schwächer. Und da stinkt Vista nun mal ab. Sowohl in der Performance, als auch bei den Kosten. Und selbst bei trnd-Partnern ist die Rechenpower nicht überdurchschnittlich, obwohl diese eine perfekte Werbezielgruppe abgeben: Jung, netzaffin, vermutlich einigermaßen zahlungkräftig.
Aber mit der ganzen weiterschlepperei wird das nie was, mit dem Vista-Absatz. Entweder, das nächste Windows zieht wirklich einen Schlussstrich, oder es wird eine Extraversion für schwache Rechner veröffentlicht, sonst wird das nichts. Aber das nächste Windows hat ja vermutlich den gleichen Kernel wie das aktuelle Vista. Und ein sich „in Entwicklung“ befindlicher Microkernel, der 24 Megabyte groß ist (auf der Platte, nicht im RAM) wird so schnell auch nichts retten können. Aber wir werden es sehen. Ganz sicher.
Update: Golem hat gerade ein Interview mit Nat Friedman von Novell veröffentlicht. Titel: Mini-Notebooks sind eine große Chance für Linux.
>> ich will nicht bestreiten, dass es nicht auch ein paar Verrückte gibt, die das auch so gekauft haben
Darüber musste ich lachen. Aber mal ehrlich, Vista ist doch sowieso schrott ohne Ende. Ich kann es leider gar nicht gebrauchen. Vor allem ist das Teil sehr langsam. ich komme immer besser mit Linux klar.
Willkommen im Club. ;)