Liebe Schufa,

„Wir schaffen Vertrauen“ ist der Slogan der Schufa. Soso. ABER!

Wenn ich mich also für einmalige 18,50€, was an sich schon eine Frechheit ist, registriere bekomme ich gleichzeitig 100 Tage Update-Service kostenlos, danach kostet es 10,00€ / Jahr.

Wie man das kündigen kann? Das beschreibt die Schufa ganz offen und ehrlich mit Versalien(!) in einer E-Mail:

WIDERRUFSBELEHRUNG

(1) WIDERRUFSRECHT
SIE KÖNNEN IHRE VERTRAGSERKLÄRUNG INNERHALB VON 14 TAGEN OHNE ANGABE VON GRÜNDEN IN TEXTFORM (Z. B. BRIEF, FAX) WIDERRUFEN. DIE FRIST BEGINNT NACH ERHALT DIESER BELEHRUNG IN TEXTFORM, JEDOCH NICHT VOR VERTRAGSSCHLUSS UND AUCH NICHT VOR ERFÜLLUNG UNSERER INFORMATIONSPFLICHTEN GEMÄß ART. 246 § 2 IN VERBINDUNG MIT § 1 ABS. 1 UND 2 EGBGB SOWIE UNSERER PFLICHTEN GEMÄß § 312G ABS. 1 S. 1 BGB IN VERBINDUNG MIT ART. 246 § 3 EGBGB. ZUR WAHRUNG DER WIDERRUFSFRIST GENÜGT DIE RECHTZEITIGE ABSENDUNG DES WIDERRUFS.
DER WIDERRUF IST ZU RICHTEN AN: SCHUFA HOLDING AG, VERBRAUCHERSERVICES/ MEINESCHUFA.DE, KORMORANWEG 5, 65201 WIESBADEN, FAX 0611 – 9278-669.

Ich kann also einen Vertrag für ein kostenpflichtiges Angebot abschließen, um Teile des Vertrags — die man nicht mal wollte — wieder loszuwerden, muss man aber einen Brief oder ein Fax schreiben? Was für ein Hohn!

Und damit nicht genug: In Deutschland darf der Abschluss eines Vertrags nicht von einem Newsletter-Abo abhängig sein. Das ist auch bei der Schufa nicht anders, aber:

Ich akzeptiere die „Datenschutz“-Bestimmungen. Das muss ich, das sehe ich ein. Inwieweit ich das für ein sinnvolles Unterfangen (bei der Schufa) betrachte, sei dahingestellt.

Aber: Im gleichen Feld befindet sich ein Newsletter-Abo-Haken. Der ist kein Pflichtfeld, wirkt aber so. Ich habe ihn nicht angekreuzt. Ergebnis: Die Seite lädt nach dem Absenden neu, sagt mir, wie toll das doch alles wäre mit dem Newsletter und ich könnte ihn ja jederzeit abwählen. In blauer Schrift. An einer Stelle, wo man eine Fehlermeldung erwarten würde. (Ja, ich bin mir durchaus bewusst, das genau dieser Eindruck entstehen soll…)

Ich habe das Formular ein weiteres Mal abgesendet, wieder ohne den Haken in dem entsprechenden Feld. Dann ging es. Aber diese Gängelei, mit der hier nicht sachkundige Kunden verarscht werden, ist unter jedem Niveau. Rechtlich einwandfrei, mag das Vorgehen vielleicht sein – das wird vermutlich die Rechtsabteilung geklärt haben – kundenfreundlich ist was anderes. Aber wir reden hier ja von der Schufa.

Vertrauen, liebe Schufa, Vertrauen schaffen geht anders.