Ich hatte heute das „Vergnügen“, einem Bekannten sein neu gekauftes Notebook, ausgerüstet mit Windows Vista Premium und jede Menge (anderer) beschissener Software einrichten zu dürfen.
Ein Wahnsinn, was heute auf so nem „jungfräulichen“ Notebook alles installiert ist. Ein Wahnsinn wie unkomfortabel es ist, Software auf so einem Gerät zu installieren. Ich muss das Zeug
- suchen,
- herunterladen,
- auf der Platte suchen
- doppelklicken
- bestätigen, dass ich der Datei vertraue (Benutzerkontensicherheit)
- bestätigen, dass ich das installieren will (siehe 5.)
- immer schön gucken dass Sachen wie „Toolbar LeckMichFett installieren“ ausgeschaltet werden
- 35 mal jeden Dreck bestätigen
Und das bei Software, die nicht mal außergewöhnlich ist: Firefox, Thunderbird, Virenscanner, OpenOffice.org, Miro, VLC.
Unter Linux geht das irgendwie schneller:
- Terminal auf
sudo apt-get install firefox thunderbird openoffice.org miro vlc-player
- Passwort eingeben
- Etwas warten
Okay, setzt natürlich das einmalige Einfügen der Miro-Paketquelle voraus, damit käme ich auch auf acht Schritte. Allerdings geht das trotzdem deutlich schneller, muss ich doch nur die Miro-Webseite besuchen. Dafür sind Firefox und OpenOffice.org meist schon in der Startkonfiguration installiert.
Zeitersparnis wären gewesen: ca. 4-5 Stunden. Und da sag noch einer, Linux wäre unkomfortabel.
(Ich habe die Kiste übrigens mal mit der Jaunty RC-Live-CD gebootet und das sah eigentlich schon sehr vielversprechend aus: WLAN funktionierte schonmal. Ton kam auch, also prinzipiell lauffähig auf dem HP-Book…)
Also ich finde Windows grossartig, hab damit Linux runtergeladen!
Aber mit der Softwareinstallation haut man leider keinen Windows-User vom Hocker, solange es keine Alternative zu Gimp, DirectX und „Winzigweich“ Office gibt.
*in Deckung geh*
In der Tat. Ich hatte letztens den Komfort auf dem Rechner meiner Mutter XP zu installieren. Dazu musste ich 5 verschiedene Treiber herunterladen (besonders lustig wenn man Treiber sowohl für die WLAN- als auch die LAN-Karte (!) braucht). Von den ganzen Anwenderprogrammen ganz zu schweigen.
Von Komfort kann hier wirklich keine Rede sein.
@Geier: Und wie hast Du die Treiber heruntergeladen? Von einem anderen PC? Was machen eigentlich Menschen, die keinen anderen PC haben?
@daklicker: Kein Kommentar.
@Master-D: Das mit dem Spielen stimmt prinzipiell, aber versuch mal im Laden ein Spiel für Linux zu kaufen. Solange das nicht funktioniert, wird das leider nichts.
OK, alles kein Problem, zu den Problemen oben genannt, Gimp ist nativ unter Linux verfügbar, DirectX und *winzigweich* Office können Nativ über Wine bzw. Crossover verwendet werden, oder aber man arbeitet mit openGL und OpenOffice.
Die einzige Verwendung, die ich noch für dieses *winzigweich* OS sehe, ist es spiele zu spielen, und auch das wird zunehmend unter Linux möglich.
Diese Treiberproblematik ist ebenfalls ein Punkt, den ich sehr gerne zur Sprache bringe, wenn jemand mich nach Alternativen fragt. CD bzw. USB-Stick rein, starten, surfen, arbeiten. Das ist Luxus pur.
hier noch meinen Senf:
sudo apt-get install bla bla bla
das geht natürlich rasch und sieht hübsch aus. Otto-Normalbenutzer kennt aber diesen Befehl nicht. Er kann sich auch nicht darauf verlassen, dass es bei jeder Distri so läuft, denn APT ist ja nur eine Paketverwaltung von vielen.
Konklusion: Beide, Win + Linux, müssen ihre Hausaufgaben machen, damit sie rascher + einfacher werden.
PS: Was machen eigentlich Menschen, die gar keinen PC haben?
Naja, der Umweg über „Anwendungen –> Hinzufügen/Entfernen“ ist auch nicht so schlimm. Nicht ganz so effektiv aber immer noch besser…
Und ob ich am Ende yast install xyz, yum install xyz oder pacman xyz eingebe, ist auch relativ wurscht. Aber wenn man sich das eh von jemandem „der sich damit auskennt“ machen lässt, hat mindestens der es am Ende einfacher…
Und die Menschen ohne PC, die vermuten bei Paketverwaltung sowieso immer die Post… ;-)
Ist mit am Wochenende auch passiert, dass ich plötzlich an einem Vista-PC landete. Ich sollte eigentlich nur einen Patch aufspielen und war trotzdem schnell sehr genervt: Warum sind standardmäßig die Dateiendungen ausgeblendet, wie soll man denn da die zu ersetzende Datei identifizieren? Und warum muss jede Aktion zweimal bestätigt werden? Über einmal kann man bei Kopiervorgängen, die nunmal Adminrechte benötigen, ja reden. Aber wegen jedem Mist zweimal irgendeine nichtssagende Box wegzuklicken ist furchtbar nervig.
Das macht nicht nur Ubuntu besser, da war sogar Windows 95 bis XP überlegen
Gruß
@Christian:
Ja, ich hatte ja noch mein Linux-Notebook :)
Dafür hat man bei Linux dann wieder andere Probleme ;)
@SonicHedgehog
Welche denn? ;-)
Man muss sich nur nen willigen Geek suchen oder selber einer werden. ;-)
Zum Thema einfacher und für Ottonormalos
Letztens meiner Freundin durch Telefon versucht zu erklären wie sie ein kleines Progrämmchen installiert. Da habe ich den kuhfuß der ganzen Sache deutlich zu spüren bekommen.
Ich: Hasi gib mal in die Konsole bitte „sudo apt-get install weißnichtmehr“ ein.
Sie: Konsole?
Ich: Ja. drück alt+F2 gib x-terminal …
usw…
Das mit den Computern ist wie mit dem Autofahren. Man muss es lernen. Mit Windows kommt man durch die hohe Verbreitung recht früh in Berührung und „lernt“ den Umgang damit recht schnell. Linux gehört nicht mit zum Mainstream. Will man damit arbeiten muss man es sich meistens selbst beibringen und nicht viele Nutzer sind dazu bereit. Dann lieber UAC abschalten und Viren züchten ;-)
Lass mich deinen Wortschatz erweitern:
„… jede Menge (anderer) beschissener Software …“ wird auch als crapware bezeichnet ;)
@1man1jar: Das ist mir durchaus ein Begriff, aber der Linuxuser an sich weiss das vielleicht ja nicht, der kennt das gar nicht…
Aber wie auch immer. Der „PC Decrappifier“ ist auch nicht die Heilige Granate. Da musste ich noch einiges nacharbeiten…
Also ich bin ein echter Linuxanhänger, aber ich verstehs nicht, warum viele gerade das an Windows kritisieren, wovon sich Linux eine Scheibe abschneiden sollte. Bei einer Installation von Programmen unter Linux kriege ich regelmäßig das Kotzen. Ich meine das deb System ist ja ganz okay. Aber was mache ich, wenn ich die aktuellste Version eines Programms haben möchte und es gibt nur den Quellcode. Wieso erwarten die Entwickler vom Benutzer eigentlich, dass er den Krempel selbst kompiliert. Ich sag euch, das Kompilieren von Hand hat bei mir noch NIE funktioniert. Es läuft nie durch, immer fehlt irgendwas.
Und was macht Otto-Normalverbraucher? Ich glaube kaum, dass er weiß, was Kompilieren überhaupt bedeutet. Also warum nicht einfach exe runterladen und den Anweisung folgen. Ist kinderleicht und funktioniert immer. Sowas wünsche ich mir unter Linux, .deb Dateien sind schon sehr dicht dran, mich nervts nur manchmal, dass eine Installation auch dort durch irgendeine Abhängigkeit verhindert wird.
Genau wie ihr mag ich Windows nicht gerne, das könnt ihr mir glauben. Ihr solltet nur auch manchmal an Normalverbraucher denken, schließlich liegt es doch auch in eurem Interesse, dass Linux bekannter wird.
@Ali: Das was du hier beschreibst hat aber nicht im geringsten etwas mit Windows vs. Linux zu tun. Die Entwickler könnten ein .deb Paket genauso zu Verfügung stellen wie einen Installer, wie man ihn unter Windows kennt.
Es ist sicherlich richtig, dass die Entwickler von OpenSource Projekten das häufiger versäumen bzw. es zeitlich einfach nicht schaffen. Und selbst wenn man als Entwickler .deb Pakete erstellt, so hat man immer noch nicht die User anderer Distros erreicht.
Aber dafür gibt es doch Projekte wie getdeb.net…
@Mario
Das ist richtig, nicht alle Distros sind bedient. Und getdeb.net hat längst nicht alles!! Aber wieso verhalten sich die Distros dort überhaupt so unterschiedlich? Ich weiß, man braucht 1000 verschiedene, damit jeder zufrieden sein kann…
Und warum hat man es dann bisher nicht geschafft, einen schönen grafischen Assistenten einzurichten, der die Software, wenn nötig, kompiliert und installiert. Dieses nervige Rumgetippe in der Konsole muss doch irgendwann mal aufhören. Wir sehen heutzutage haufenweise innovative Ideen der Benutzerführung und hier hängt man immer noch wie in den frühen 90ern in der Konsole rum.
Ich höre mich mit diesen Worten vielleicht sehr wie ein Redmonder an, aber glaubt mir, ich bin es nicht ;)
Also ich weiß ja nicht, aber nervt es nicht viel mehr tausend mal runmzuklicken, als stattdessen einfach nen paar Wörter zu tippen?
Ist vielleicht Ansichtssache, aber ich finde es wirklich komfortabler.
Und ja ./configure nervt echt manchmal :D
Bin jetzt seit nem Jahr Ubuntuuser und ich misse wirklich nichts… Bis auf MANCHE Spiele, ja genau manche! Selbst Battlefield – Heroes läufts über WINE!
Was für ein riesen Unsinn hier wieder!
Wer nicht wahrhaben möchte, dass Windows Vista der unerreichte Spitzenreiter unter den Betriebssystem ist, glaubt wahrscheinlich auch, dass die Erde eine Scheibe ist.
Das einzigarte Sicherheits-Konzept, über welches in diesem Beitrag hergezogen wird, schützt den unwissenden Bürger komfortabel und leicht verständlich vor den neuesten Bedrohungen.
Des Weiteren regen diese Benutzerkonten-Steuerungen auch zum Nachdenken auf, wenn diese mal wieder vor der Installation einer Anwendung auftauchen. „Muss ich den Drecks-Browser Firefox wirklich installieren und meinen Computer mit kommunistisch motivierter Langzeit-Gefrickel-Software verseuchen?“ sind dabei eine berächtigte Frage, welche sich der Benutzer stellen kann, bevor er der Sicherheitswarnung zustimmt. Immerhin bekommt er mit dem Internet Explorer ein grandioses Produkt mitgeliefert, welches alle modernen Web-Technologien wie ActiveX und Co von Haus aus unterstützt.
Solchen Komfort und diese einzigartige Beschaffenheit von Windows, welche dem Benutzer zum Nachdenken anregt, findet man sonst nirgendwo. Intensive Verhaltens-Studien meinerseits haben ergeben, dass Linux auf Dauer krank macht und zu erhöhten Selbstmordraten führt. Auch potentziele Amok-Läufe werden durch Linux gefördert, da durch stetiges Konsolen-Gefrickel die Hemmschwelle innerhalb der Finger-Muskulator gezielt abgebaut wird.
Und über Pseudo-Betriebssystem-Alternativen braucht wie Crapples Fall-Obst-System, welches gezielt für Design-Fetischisten mit Fußpilz entwickelt wurde, braucht man gar nicht erst zu reden. Dort wird kopiert und geklaut, selbst einen iConficker soll es für den Mac geben.
Denkt mal drüber nach!
Hast du nix besseres zu tun oder gibts dafür Textvorlagen? Wenn ja: Lass mal ne ordentliche Rächtschreibprüfung drüberlaufen…
Wenn man keine Argumente mehr in eine sachliche Diskussion mit einbringen kann, greift man eben auf die Rechtschreib-Flame-Taktik zurück.
Danke, dass du indirekt den qualitativen Wert meines sachlichen Beitrages, welcher mit einer Vielzahl von schlagkräftigen Argumenten gespickt ist, bestätigt hast.
Viele Grüße,
euer IT-Spezialist mit Microsoft-Zertifikat (und TechNet-Abo)