Der Film vom eigenen Leben, kurz bevor man stirbt

Treppe.
"Treppe" CC-BY Von Robert Agthe

Man hört ja im Film und in Geschichten immer von dem Moment kurz bevor man stirbt, oder zumindest in einer Situation steht, in der man möglicherweise in Sekundenbruchteilen draufgeht.

Ich hatte neulich diesen Moment, in dem man angeblich sein komplettes Leben an sich vorbeiziehen sieht, beziehungsweise: ich hätte ihn neulich haben müssen. Ich kann das allerdings nicht bestätigen, ich hatte in diesem Moment eigentlich nichts besonderes im Sinn, ich war zu sehr damit beschäftigt, mich zu koordinieren um den drohenden Abflug zu verhindern.

Verhindern wollte ich eigentlich nur: Über den Lenker fliegen, an der Brüstung vor mir hängenzubleiben oder auf den Parkplatz vor mir zu fliegen und mir im besten Fall nur das Gesicht und die Vorderseite abzureiben.

Gedacht habe ich:

FuckOhFuckOhFuckOhFuckOhFuckOhFuckOhFuckOhFuckOhFuck. Ich muss bremsen. Das wird häßlich, verdammt noch mal häßlich. Das Fahrrad ist im Arsch, ich bin im Arsch. OhFuckOhFuckOhFuckOhFuckOhFuckOhFuckOhFuckOhFuck.

Oder so ähnlich jedenfalls. Auf jeden Fall ist nichts weiter an mir vorbeigezogen außer der Treppe unter mir. Diese ist es dafür auf jeden Fall in einer rasenden Geschwindigkeit, also deutlich schneller als eigentlich geplant. Aber die Treppe unter mir sah vorher von oben auch flacher aus als hinterher von unten.

Lebensmüde bin ich nämlich eigentlich eher nicht so.

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