Ich weiss ja nicht, wie es in anderen Wahlkreisen aussieht, aber unsere Spitzenkadidaten der SPD und CDU im Main-Kinzigkreis haben wirklich sehr inhaltsleere Slogans.
Da wäre der von Sascha Raabe:
Für uns in Berlin
Schön, knackig, prägnant. Aber was sagt er aus? Er referenziert lediglich den Status quo. Da ist der von Peter Tauber zwar „visionärer“ (er drückt seinen Wunsch aus), ansonsten aber gleichfalls selbstreferenziert und inhaltsleer:
Für uns nach Berlin
Fehlen eigentlich außer mir keine Themen auf den Plakaten? Im SPD-Flyer MKK stehen unter den Fotos so tolle Bildunterschriften wie „Der Raabe kann’s“. Inhaltsleere auf Hochglanz.
Conrad Buchholz von der FDP bzw. den Julis hat da schon eine markantere und positivere Aussage:
Deutschland kann es besser
Reiner Bousonville von den Grünen wirbt mit dem Bundesmotto
Aus der Krise hilft nur Grün
und dem Regionalthema „Erneuerbare Energie statt Stäudinger“.
Werner Dreibus von den Linken hat Gerechtigkeit zum Thema (es ist aber durchaus möglich das dieses Plakat von von der Europawahl ist, denn bisher habe ich von den Linken nur Themenplakate gesehen):
Damit es im Land gerecht zu geht!
Der Versuch der Piraten, einen Direktkandidaten für MKK aufzustellen ist ja leider misslungen, dafür konzentrieren wir unsere gesamten Anstrengungen auf den Wahlkampf des Bundes- bzw. des Landesverbands.
Na dann warte mal, bis du die großen Plakate siehst – da gehts inhaltlich so richtig zur Sache…
Aber was erwartest du? Bundespolitisch hat sich keiner der Kandidaten wirklich profilieren können (Das Wort „Hinterbänkler“ beschreibt die eigentlich alle ziemlich gut.) Raabe ist braver Parteisoldat und die anderen – wer kennt se net? Wirklich erwarten kann man da nichts. Ich hatte vor der letzten Wahl mal mit einem SPD-Mitglied über die inhaltlich unglaublich tiefgründige und umfangreiche Info-Materialien gesprochen und seine Antwort war „Die Leute wollen ja eh keinen Text lesen“.
Mir ist bereits zur Europawahl aufgefallen, dass die Wahlplakate oft überhaupt keine Aussage haben. Das beste Beispiel war dabei von der FDP: „Für Deutschland in Europa“ mit dem Bild einer Frau, die ich nicht kannte (und über die ich immer noch kaum etwas weiß).