Sind informierte Politiker nicht erwünscht, Herr Schober?

Herr Schobers Trauer und sein Engagement für das Aktionsbündnisses Amoklauf Winnenden kann ich verstehen, allerdings nicht, dass es einem Elternteil eines Opfers nicht daran gelegen ist, informierte Politiker zu haben.

Empört reagiert hatte auch Hardy Schober, Sprecher des „Aktionsbündnisses Amoklauf Winnenden“ und Vater eines Opfers. „Ich fühle mich von Politikern verhöhnt, die bei einer Party gegeneinander antreten, um zu lernen, wie man virtuell tötet“, monierte er. „Dass wir Shooter dabei haben, ist notwendig“, hielt Bär dem entgegen. „Ansonsten würde man sich unglaubwürdig machen“, da nicht die ganze Bandbreite abgedeckt sei. heise.de – Bundeszocker haben etwas Spaß am Gerät

Tut mir leid Herr Schober, aber an dieser Stelle endet mein Verständis für ihr Verhalten. Ich kann verstehen, dass Sie die so genannten Killerspiele schlecht finden, auch wenn es relativ sicher ist, dass die Spiele bisher eigentlich nie den Auslöser von so genannten Amokläufen/Mordläufen waren, sondern lediglich das schlussendliche Ventil. Die Hintergründe variieren, haben aber meistens einen gesellschaftlichen Hintergrund (Außenseiter, „Systemversager“ im Schulbetrieb).

Trotzdem kann ich ihre Aversion gegen diese Spiele verstehen. Auch wenn der Täter die Opfer nicht mit einer Computermaus oder einem Monitor erschlagen hat, sondern mit einer echten Waffe eines Schützenvereinsmitglieds.

Aber bevor sie versuchen, der Politik aufzuzeigen, das Schützenvereine verboten werden sollten, wollen sie, dass Politiker sich nicht einmal angucken dürfen, was sie ihrer Meinung nach verbieten sollen. Haben Sie etwa Angst, dass die Politiker erkennen, dass die Spiele eher kein Auslöser sind?

Und die Umdeutung von „spielen“ zu „virtuell töten üben“ ist in sofern Unsinn, als dass ja nicht nur Ballerspiele gespielt wurden, als auch Aufbau- und Sportspiele. Zusätzlich beklagen sich seit ein paar Jahren die Militärs, dass die Rekruten durch die „Ballerspiele“ aufwändig „umgeschult“ werden müssen, damit sie mit echten Waffen umgehen können.

Haben Sie etwa Angst, sie müssten sich mir den echten Hintergründen für solche Taten auseinandersetzen?

Ein paar Irrtümer über „Schützenspiele“ hat das das Blog Zaaltag auch schon 2009 zusammengestellt.