Geldschöpfung als marktliberale These

Das eine Geldschöpfung durch Kredite stattfindet (wie Niall Ferguson in seinem Buch „Der Aufstieg des Geldes“ beschreibt) – sprich, dass  beim Verleih von Geld, neues Geld einfach so entsteht – ist eine schwachsinnige marktliberale These und ziemlich gefährlich.

Geld entsteht nicht einfach so, irgendjemand muss dafür Arbeiten. Und wenn die Geldmenge begrenzt ist, bedeutet das, dass das Geld nur anders verteilt wird. Meistens zu Ungunsten derer, die den Kredit aufgenommen haben.

Damit müssen Sie am Ende nach dem Kredit mehr Geld erwirtschaften als die für den Kredit aufgenommen haben. Das geht in der Regel nur mit höheren Risiken. Und die trifft bei Ausfall dann auch die Kreditgeber.

 

Die @krautreporter

Krautreporter nennt sich selbst Magazin. Es ist aber aktuell mehr ein Blog. Und dazu leider nicht mal ein gutes.

Ich rede dabei explizit nicht von den Inhalten, sondern von der Plattform als solches.

  • RSS-Feeds? Fehlanzeige!
  • Navigation? Fehlanzeige!

Die Seite ist langsam, die Übersicht nicht übersichtlich und eine Liste nach Ressorts / Sparten gibts mal gar nicht. Die Überschriften der Übersicht stimmen in der Regel nicht mal mit der Artikelübschrift überein. Dann sollte die Suche halt wenigstens mal benutzbar sein, aber da kommt rein gar nichts. Die Seite lädt neu bei dem Artikel bei dem ich die Suche aufgerufen habe. (Ich weiss das, weil ich den Artikel gesucht habe, unter dem man mal technisches Feedback hinterlassen konnte)

3 voneinander unabhängig scrollbare Spalten. Ernsthaft? Das ist nicht nur auf dem Desktop unbenutzbar. Insbesondere wenn die Kommentarspalte zu lang wird und scrollen muss, hat man zwei Scrollleisten direkt nebeneinander, die zwei komplett unterschiedliche Bereiche scrollen. Wehe man klickt einen Pixel zu weit rechts.

Als User verschiedener Browser, der gezwungenermaßen viel mit Chrome machen muss, ist die Seite im Browser schlichtweg nicht lesbar, ohne den Pagezoom runterzudrehen, weil die Schrift einfach total beschissen gerendert wird.

Obwohl ich Mitglied bin (und angemeldet), bekomme ich unter jedem Artikel ein „Mitglied werden“ angezeigt. Was soll das?

Die Kommentare in umgekehrter Reihenfolge anzuzeigen, ist ja innovativ, aber Diskussionen werden damit schwieriger zu verfolgen. Dazu: 2,5 Kommentarbeiche pro Artikel. Einen darf nur der Autor für Metainfos beschreiben, okay. Aber das erschwert Diskussionen auch erheblich.

Unter Useability-Gesichtspunkten würde ich zu einem „Schmeiss weg, mach neu!“ tendieren, ich hoffe aber, das wird besser.

Das Problem mit der Home Automation

Das Problem mit der Heimautomation ist in der Regel nicht der fehlende Bedarf. Jeder würde sicher gerne von unterwegs irgendwas steuern können. Kameras sind am verbreitetsten. Aber auch Dinge wie Kaffeemaschine, Heizungssteuerung oder Ofen sind vergleichsweise alltagstaugliche Beispiele.

CC0 by Carli Jean, via Unsplash

Das größte Problem ist aus meiner Sicht die Steuerung durch Dritte. Damit Hausautomation einfach und narren“sicher“ funktioniert, muss in der Regel das zu steuernde Gerät sich per WLAN und Internet an einen Service des Verkäufers anmelden, das Steuergerät (in der Regel ein Smartphone oder Tablet) muss das gleiche machen, in der Regel per App.

Heimautomation = Heim-Fremdsteuerung

Aus meiner Sicht ist genau das das Problem: Nicht ich steuere die Dinge in meinem Haus, sondern Dritte. Anbieter, deren Hardware ich gekauft habe, die (in der Regel) kostenlos einen Service betreiben. Kostenlos geht dabei dann oftmals auch mit einer finanziell bedingten Sorglosigkeit im Bereich Sicherheit einher.

Am Beispiel der Sicherheitslücken in der Heizungssteuerung der Firma Vaillant ist ja in der Vergangenheit schon demonstriert worden, welche Probleme dabei entstehen können.

Und wenn nun beispielsweise ein fiktiver Anbieter, der Ofensteuerung per App anbietet und dabei über das Internet geht, gehackt wurde (mit Heartbleed und Shellshock sind ja bereits größere und verbreitete Sicherheitslücken bekannt geworden), kann theoretisch jemand alle Öfen dieser Kunden fernsteuern. Ähnlich gelagert ist dabei auch die Einführung der Smartmeter, die ihre Daten ja auch gerne über ungesicherte Web-Schnittstellen durch die Gegend funken.

Sicherheit ≠ Bequemlichkeit

Ja, die Lösung über eine dritte Stelle ist einfach und für den normalen User bewältigbar. Ob es eine gute Idee ist, technisch eher unbedarfte Nutzer ihre Häuser fernsteuerbar zu machen ohne die Konsequenzen abschätzen zu können, sei dahingestellt. Die Verantwortung für die Sicherheit des Hauses wird aber abgegeben.

Andererseits ist die Sicherheit solcher Lösung nicht wirklich Bedienerfreundlich, auch dessen bin ich mir bewusst. Auch und gerade in Zeiten der Umstellung auf IPv6, während es eben noch nicht flächendeckend alles so gut funktioniert und man sich zum Nach-Hause-Wählen noch eher anspruchsvolleren Lösungen zuwenden muss, ist sichere Heimautomation eher noch Zukunftsmusik, langfristig aber einfacher als bisher möglich.

Hier sind aber noch einige Schritte notwendig, die das ganze benutzerfreundlich machen müssen, bevor das ganze wirklich massentauglich ist.

Wer also Home-Automation betreiben will, sollte vorher Risiken und Chancen genau abwägen und genau hinschauen, wer am Ende wirklich das Haus steuert. Und als Bastler / Heimwerker, die meistens mehr handwerklich und weniger Internet-Security-versiert sind, hat man sich da schnell auf „Security Through Obscurity“ Maßnahmen eingelassen.

Die Welt der (sicheren) Home Automation via Internet bleibt damit bis auf’s weitere wenigen Menschen vorbehalten.


Bild: CC0 by Carli Jean, via Unsplash

Links zum Thema Gender-Marketing

Wenn ich Anfange, über Gender-Marketing nachzudenken und schreiben zu wollen, habe ich spätestens nach 30 Minuten Schaum vorm Mund und renne mit dem Kopf dauernd an einen metallenen Türrahmen. Lachend. Irre lachend. Meine Frau macht dabei mit.

Wir haben eine Tochter. Wir sind mit Sicherheit nicht komplett frei von Rollenklischees und rosa steht der Kleinen auch ganz gut. Aber diese aktuelle segmentierung von Angeboten auf Basis dieser Rollenklischees ist einfach nur zum kotzen.

  1. Das Nuf – Nicht ODER! NICHT ODER! UND! UND!
  2. Extra für Mädchen! Extra für Jungs
  3. Wie begeistert man Mädchen (nicht) für Ingenieurswissenschaften?
  4. Gendermarketing: Pink ist nur der Anfang

EDC: Mag-Lite LED XL50

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Sie ist da, endlich ist sie da. Neulich bestellte ich mit einem Arbeitskollegen zusammen das unglaubliche 2-für-1-Preis Bundle von 2 Mag-Lite XL50 Taschenlampen. Damit hat eine der Lampen schlappe 18 Euro gekostet (inkl. Versand).

Warum das ganze? Ich habe Lampen vom Aldi, Rossmann und sogar ne kleine LED von Fielmann ausprobiert. Letztendlich bin ich auch so 20-30 Euro damit über die Jahre losgeworden. Gehalten hat  schlussendlich keine der Lampen lange. Einen sonderlich fiesen Outdoor-Usecase gabs dabei bei keiner der Lampen, auch wenn die meisten durchaus tauglich gewesen wären bzw. hätten sein sollen.

Sagen wir’s mal so: Ich habe keine Lust mehr, mich mit drittklassigem Scheiss rumzuärgern. Daher mein Klemmbrett, mein Taschenbegleiter-Kalender-Notizbuch, die BIC-Grip-Pro-Stifte. Alles nicht direkt billig, aber mit einem unglaublich guten Preis-Leistungs-Verhältnis.

Wachhupen

Ich frage mich, warum ich mein Fahrrad verkehrssicher gemacht habe, mit Lampe und Reflektoren und in der Dämmerung mit Licht fahre. Das ganze hilft ja im Endeffekt auch nur was, wenn die Autofahrer sich die Mühe machen, mal rechts und Links zu schauen, bevor sie aus Einmündungen und Einfahrten herausschießen.

Vielleicht sollte ich mir einfach so ne Druckluftfanfare mitnehmen und die Penner wachhupen.

Zum neuen Sexualstrafrecht

Nicht nur, dass ich als Vater einer Tochter generell unter moralischem Verdacht stehe (ich schrieb das ja schon bei Google Plus vor einer Weile), jetzt wird auch noch so rumgepfuscht, dass wir als Eltern nun auch noch unter Generalverdacht stehen können, wenn wir unser Kind  beim Planschen im Garten fotografieren.

Ich war heute auf der Photokina. Eine der ersten Ausstellungen am Eingang Nord zeigt Menschen eines Stammes in Afrika. Keiner davon ist nach unseren üblichen Vorstellungen bekleidet und ich bezweifle, dass sie alle eine Verzichtserklärung nach deutschem Recht unterschrieben haben. Würde das Gesetz von Heiko Maas tatsächlich ernst gemeint sein, müsste die Staatsanwaltschaft anordnen, diese und viele weitere Bilder beschlagnahmen zu lassen, den Fotografen vorführen zu lassen und alle, die diese Bilder abfotografiert haben und auf Twitter, Facebook, Instagram verbreitet haben.
Notizblog – Ermittlungstatbestand: Kinderfotos


Zu­recht stößt die sehr weite Re­ge­lung auf breite Ab­leh­nung, etwa beim Prä­si­den­ten des Deut­schen An­walt­ver­eins, Prof. Dr. Wolf­gang Ewer, der darin eine „un­ver­hält­nis­mä­ßige Vor­ver­la­ge­rung der Straf­bar­keit“ sieht. Denn wenn schon die Her­stel­lung ei­nes sol­chen Fo­tos im pri­va­ten Le­bens­be­reich straf­bar sein soll, dürf­ten sämt­li­che Par­ty­fo­tos dicht an der Grenze zur Il­le­ga­li­tät ver­lau­fen.
Strafakte.de – Kosmetik für die geistige Unterschicht


Künftig könnten Eltern, die die Planschbecken-Party beim Kindergeburtstag fotografieren, in den Bereich der Strafbarkeit geraten. Diese Befürchtung wurde – nicht zu Unrecht – soeben beim Deutschen Juristentag in Hannover geäußert. Man muss Kinder, Eltern und das Strafrecht vor solchem Unfug schützen.
Süddeutsche Zeitung – Strafen für Kinderpornografie:
Schlechtes Planschbecken-Gesetz